Über die IGF

Forschungsvereinigungen müssen für die Antragstellung im Rahmen der IGF autorisiert sein. Noch nicht autorisierte Forschungsvereinigungen können einen Antrag auf Autorisierung im Förderprogramm Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) stellen, wenn die Kriterien gemäß der Anlage Förderrichtline erfüllt sind.

Die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) ist ein europaweit einzigartiges, themenoffenes und vorwettbewerbliches Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), das kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einen einfachen Zugang zu praxisorientierter Forschung ermöglicht.

Eine Kurzdarstellung veranschaulicht den Prozess von der Idee bis zur Veröffentlichung des Forschungsergebnisses.

Hier finden Sie eine Übersicht aller IGF-Forschungsvereinigungen.

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Mit den Mitteln der IGF werden im transnationalen Netzwerk CORNET auch Projekte gemeinsam mit internationalen Kooperationspartnern durchgeführt ...

Geförderte Projekte

Im Rahmen des IGF-Kongresses wurde das IGF-Projekt des Jahres 2025 gewählt. Unter 23 Einreichungen hat der Wissenschaftliche Rat der IGF drei Finalisten nominiert. Das Gewinner-Team wurde durch das Publikum gewählt.

Ein kleiner Ausschnitt der bisher rund 12000 geförderten Projekte bietet einen Einblick in die Vielfalt der Forschungsthemen.

Die Projektdatenbank der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) umfasst rund 12000 abgeschlossene und laufende IGF-Vorhaben seit dem Jahr 1995 und wird regelmäßig aktualisiert.

Service
FAQ

„MATCH“: Früherkennung und Analyse von Tumorzellen im Blut – innovative Technologie für die Krebsforschung

Infobox

In der heutigen Medizin gewinnt die frühzeitige und präzise Erkennung von Tumorzellen im Blut immer mehr an Bedeutung: Sie verbessert die Diagnose, Überwachung und Behandlung von Krebs erheblich, da diese Zellen bereits vor sichtbaren Tumoren oder Metastasen nachweisbar sind. Die hier entwickelte weniger invasive Methode ermöglicht eine schonende Diagnostik, die den Krankheitsverlauf in Echtzeit überwacht und personalisierte Therapien erleichtert.Während einer Krebserkrankung können sich sogenannte zirkulierende Tumorzellen (CTCs) aus dem ursprünglichen Tumor lösen und über das Blut- oder Lymphsystem im Körper verteilen. Diese Zellen sind wichtige Hinweise für Ärzte, um den Krankheitsverlauf besser zu verstehen und die passende Behandlung zu planen. Eine einfache Blutprobe kann dabei helfen, diese Zellen zu untersuchen und wertvolle Informationen zu liefern.

Mikroskopie von Tumorzellen im Blut

© Unsplash/ National Cancer Institute

Ein Meilenstein in der Krebsdiagnostik  

Das Projekt „Marker-unabhängige Analyse von im Blut zirkulierenden Tumorzellen in einem miniaturisierten und modularen Hydrosystem“ ist ein wegweisendes Beispiel für innovative Forschung, die das Potenzial hat, die Krebsdiagnostik grundlegend zu verbessern. Durch die Entwicklung eines hochmodernen, miniaturisierten Hydrosystems ermöglicht dieses Projekt eine effiziente und zuverlässige Analyse zirkulierender Tumorzellen – unabhängig von spezifischen Markern. Allerdings gibt es bei der Analyse dieser Tumorzellen zwei große Herausforderungen:
 

1. Marker-freie Detektion: Es ist schwierig, einzelne Tumorzellen innerhalb einer sehr vielfältigen Gruppe von Zellen zu erkennen, ohne auf spezielle Markierungen (Marker) zurückzugreifen. 

2. Geringe Konzentration: Die Anzahl der zirkulierenden Tumorzellen im Blut ist sehr gering, was die Suche und Analyse erschwert.

Um diese Probleme zu lösen, wurde die sogenannte MATCH-Plattform entwickelt. Sie kombiniert modernste Technik aus den Bereichen Mikrosystemtechnik (Miniaturisierungstechnologie) und Optik, um die Zellen effizient zu isolieren und zu identifizieren. Der Ablauf funktioniert in zwei Schritten:

1. Aufkonzentrieren der Tumorzellen: Mit einer speziellen Methode namens Mikrofluidik (Mini-Kanäle für Flüssigkeiten) und Dielektrophorese (eine Technik, die Zellen anhand ihrer elektrischen Eigenschaften sortiert) werden die Tumorzellen aus dem Blut herausgefiltert und konzentriert. 

2. Eindeutige Identifikation: Anschließend werden die Zellen ohe Markierungen (markerfrei) mit einer speziellen optischen Methode namens Raman-Spektroskopie untersucht. Diese Technik nutzt Licht, um die chemische Zusammensetzung der Zellen zu analysieren, ohne sie zu zerstören.

Das Besondere an der MATCH-Plattform ist, dass sie markerfrei arbeitet, also keine speziellen Oberflächenmerkmale der Zellen benötigt, um sie zu erkennen. Dadurch können verschiedene Arten von Tumorzellen gleichzeitig identifiziert werden. Außerdem ist das System so gestaltet, dass es einfach zu bedienen ist und sich gut in klinische Abläufe integrieren lässt.   

Eine skalierbare Lösung für die Industrie – bessere Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankte  

Diese Technologie ist besonders interessant für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die oft nicht die Ressourcen für die Entwicklung solch komplexer Geräte haben. Sie kann nicht nur in der Krebsdiagnostik eingesetzt werden, sondern auch in der Forschung, zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Medikamente. Die MATCH-Plattform bietet eine innovative Lösung, um Tumorzellen im Blut schnell, zuverlässig und ohne aufwändige Markierungen zu erkennen. Sie[ist ein großer Schritt in Richtung personalisierter Medizin und verbesserter Behandlungsmöglichkeiten, die letztlich die Heilungschancen erhöhen und die Belastung für Patientinnen und Patienten verringern. 

Das IGF-Vorhaben Nr. 01IF22401N der F.O.M. wird im Rahmen des Förderprogramms Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.