Forschungsvereinigungen müssen für die Antragstellung im Rahmen der IGF autorisiert sein. Noch nicht autorisierte Forschungsvereinigungen können einen Antrag auf Autorisierung im Förderprogramm Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) stellen, wenn die Kriterien gemäß der Anlage Förderrichtline erfüllt sind.
Die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) ist ein europaweit einzigartiges, themenoffenes und vorwettbewerbliches Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), das kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einen einfachen Zugang zu praxisorientierter Forschung ermöglicht.
Eine Kurzdarstellung veranschaulicht den Prozess von der Idee bis zur Veröffentlichung des Forschungsergebnisses.
Hier finden Sie eine Übersicht aller IGF-Forschungsvereinigungen.
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Mit den Mitteln der IGF werden im transnationalen Netzwerk CORNET auch Projekte gemeinsam mit internationalen Kooperationspartnern durchgeführt ...
Im Rahmen des IGF-Kongresses wurde das IGF-Projekt des Jahres 2025 gewählt. Unter 23 Einreichungen hat der Wissenschaftliche Rat der IGF drei Finalisten nominiert. Das Gewinner-Team wurde durch das Publikum gewählt.
Ein kleiner Ausschnitt der bisher rund 12000 geförderten Projekte bietet einen Einblick in die Vielfalt der Forschungsthemen.
Die Projektdatenbank der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) umfasst rund 12000 abgeschlossene und laufende IGF-Vorhaben seit dem Jahr 1995 und wird regelmäßig aktualisiert.
Die Herausforderung: Zuverlässige Feuerfestleistung mit Recyclingmaterialien gewährleisten
Feuerfeste Materialien sind essenziell für industrielle Hochtemperaturanwendungen, z. B. in der Metall-, Glas- oder Zementproduktion. Traditionell basieren diese Werkstoffe auf hochreinen Rohstoffen, die insbesondere in der EU zunehmend knapp werden. Mit dem Übergang zur Kreislaufwirtschaft wächst der Bedarf, Sekundärrohstoffe in der Feuerfestproduktion einzusetzen.
Probekörper nach einseitiger Beanspruchung (Heißfläche) mit 1700 °C und unterschiedlicher Belastung in z-Richtung nahe der Heißfläche. © Forschungsgemeinschaft Feuerfest e. V.
Allerdings können Verunreinigungen in Recyclingmaterialien die thermomechanischen Eigenschaften der daraus hergestellten Feuerfestmaterialien beeinträchtigen – mit Folgen für Lebensdauer und Leistungsfähigkeit. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) benötigen verlässliche Methoden, um die Haltbarkeit feuerfester Produkte auf Basis recycelter Rohstoffe vorherzusagen und sicherzustellen. Das CORNET-Projekt RefraPredict hat sich dieser Herausforderung gestellt. Es untersuchte, wie Verunreinigungen die Werkstoffeigenschaften beeinflussen und entwickelte innovative Prüfverfahren zur Bewertung des Langzeitverhaltens unter realistischen Einsatzbedingungen.
Die Lösung: Ein wissenschaftlicher Ansatz zur Vorhersage der Materialleistung
RefraPredict führte eine einzigartige Untersuchungsstrategie ein, die thermomechanische Methoden mit thermochemischen Berechnungen kombinierte, und entwickelte ein neuartiges dynamisches Testsystem, das reale industrielle Bedingungen simuliert – einschließlich thermischer Gradienten und mechanischer Belastungen. So konnten die Auswirkungen von Verunreinigungen deutlich präziser untersucht werden als mit herkömmlichen statischen Prüfverfahren. Der Fokus lag auf hochtonerdehaltigen monolithischen Feuerfestmaterialien, die aufgrund ihrer hervorragenden Hochtemperaturbeständigkeit weit verbreitet sind. Durch die Analyse unterschiedlicher Verunreinigungsgrade entstanden konkrete Handlungsempfehlungen für Hersteller, wie sich Recyclingmaterialien ohne Qualitätseinbußen integrieren lassen.
Zentrale Ergebnisse und Innovationen
Auswirkungen auf die Industrie
Die Ergebnisse von RefraPredict wurden insbesondere an feuerfeste Hersteller in Deutschland und Polen – vor allem KMU – weitergegeben, die sie bereits in ihre Produktionsprozesse integriert haben. Hersteller profitieren nun von:
Zukunftsperspektiven und laufende Forschung
Aufbauend auf dem Erfolg von RefraPredict hat das Konsortium einen thematisch verwandten Antrag im Rahmen des 38. CORNET-Ausschreibungsaufrufs eingereicht. Die Ziele des neuen Projekts:
Fazit
RefraPredict hat den Umgang mit recycelten Rohstoffen in der Feuerfestindustrie nachhaltig verändert. Mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und praxistauglichen Werkzeugen können Hersteller langlebige, hochwertige Produkte fertigen – bei gleichzeitiger Ressourcenschonung und Kosteneffizienz. RefraPredict steht nicht nur für die Vorhersage von Werkstoffverhalten – es steht für eine Neuausrichtung der Branche.